Calvary
John Michael McDonagh, Irlande, GB, 2014o
La vie du père James est brusquement bouleversée par la confession d’un mystérieux membre de sa paroisse, qui menace de le tuer. Alors qu’il s’efforce de continuer à s’occuper de sa fille et d’aider ses paroissiens à résoudre leurs problèmes, le prêtre sent l’étau se refermer inexorablement sur lui, sans savoir s’il aura le courage d’affronter le calvaire très personnel qui l’attend.
Une œuvre délicate et fine, portée par des acteurs solides, toujours avec un humour cocasse qui confère un côté burlesque à l’ensemble.
Virginie MorissonEntre la comédie noire et le tragique quotidien, l'intriguant Calvary trouve beaucoup de son piquant dans une galerie de personnages un peu méchamment croqués.
Noémie LucianiDans cette comédie noire, la question de la faute et du pardon invite à la réflexion.
Frédéric StraussRegisseur John Michael McDonagh (The Guard) ist ein Meisterwerk gelungen, ein religiöser Psychothriller, der Hitchcocks Klugheit und Kubricks rauschhafte Brutalität mit Dostojewskis Tiefe zu vereinen vermag. Brendan Gleeson gibt einen gewaltigen Pater Lavelle.
Pierfrancesco BasileDarf man im Kino einen guten Priester ermorden? John Michael McDonagh spielt brillant mit dieser Idee, und speziell in Irland wird aus solchen Spielen irgendwann Ernst: Am Sonntag bist du tot handelt von einer kleinen Kirchengemeinde im rauen Nordwesten, in der alle Schäfchen ein bisschen irre sind. Das ist sehr unterhaltsam. Ihr Hirte aber, gespielt von dem gewaltigen Brendan Gleeson, muss für die Sünden seiner Kirche geradestehen und weicht am Ende doch keinen Schritt zurück.
Tobias KniebeGalerie photoso
Brendan Gleeson ist grossartig als irischer Pfarrer, den ein unbekannter einfach so umbringen will.
«Was muss man sich bei der Beichte nicht alles anhören! Wie die Leute heute leben, pfui», beklagt sich ein junger Priester. Father Lavelle, ein scheinbar gemütlicher Riese, verliert die Geduld: Mit einem knappen Hinweis auf das Beichtgeheimnis bringt er den geschwätzigen Kollegen zum Schweigen.
Dabei hätte Lavelle selbst etwas zu erzählen: «Am nächsten Sonntag», hat ihm einer verkündet, «bringe ich dich um!» Nicht weil Lavelle etwas Schlechtes getan habe, erklärte ihm die Stimme im Beichtstuhl weiter. Jemanden zu töten, der es verdient habe, sei nichts Besonderes. Jedoch einen Unschuldigen umzubringen, das habe einen ganz eigenen Reiz.
Nur ein schlechter Witz? Eines ist Lavelle allerdings klar: In dieser Ecke Irlands wimmelt es von potenziellen Mördern. Der Mann, der brav zur Kommunion geht, ist ein rassistischer Metzger, dessen Frau ihn mit einem Afrikaner betrügt; der lokale Gentleman ist ein stinkreicher Alkoholiker, der auf teure Gemälde pinkelt; der Polizeichef verlustiert sich mit einem Callboy und so weiter und so fort.
Die Kamera von Larry Smith (Eyes Wide Shut) zeigt die irische Landschaft stets aus der Vogelperspektive, sodass sie majestätisch-metaphysisch wirkt und die Menschen darin zu Zwergen schrumpfen. Ist es vielleicht der Blick Gottes? Hier scheinen jedenfalls wirklich alle von Dämonen besessen zu sein.
Selbst Father Lavelle (grandios gespielt von Brendan Gleeson, der in der Harry-Potter-Serie den Professor Moody gab) hat eine mysteriöse Vergangenheit; seine Gewandtheit mit dem Revolver, ein Sportwagen und nicht zuletzt eine Tochter (Kelly Reilly) weisen darauf hin. Wie ein Cowboy begibt er sich nun auf die Suche nach dem schwarzen Schaf und ist dabei bereit, jegliche Grenze zu überschreiten.
«Egal wie alt man ist, jeder Augenblick hat seine eigene Logik und Bedeutung», sinniert einmal die manisch-depressive Tochter. In diesem meisterhaften Psychothriller vermag Regisseur und Autor John Michael McDonagh (The Guard) Hitchcocks Klugheit und Kubricks rauschhafte Brutalität mit Dostojewskis Tiefe zu vereinen.